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Für Renditen bezahlt man mit Ungewissheit

Volatilität gilt als Risiko, weil Volatilität als Zahl ausgedrückt werden kann. Forscher benötigen Zahlen für Modelle. Entscheidungsträger mögen Zahlen, weil sie eindeutig sind. Menschen akzeptieren Volatilität bereitwillig als Risiko, weil sie wirklich sehr unangenehm ist.

Volatilität ist ein Risiko, allerdings nicht das einzige und bei weitem nicht das größte.

  1. Endgültiger Kapitalverlust
  2. Liquidität
  3. Das Selbst

Ob ein Kapitalverlust endgültig ist, weiß man meistens nicht. Je höher die Wahrscheinlichkeit dafür, desto höher das Risiko. Inflation wird dabei regelmäßig vernachlässigt. Sie ist in dem Sinn kein Risiko, weil sie von keinen Wahrscheinlichkeiten abhängt, sondern ein Fakt ist. Die Gefahr besteht darin, dass man sie nicht berücksichtigt.

Wenn kurzfristige Liquiditätsbedürfnisse langfristigen Kapitalanlagen gegenüberstehen.

Das größte Risiko überhaupt, ist man selbst. Unter anderem, wenn man mehr Ungewissheit auf sich nimmt, als man ertragen kann.

Experten, wie Portfoliomanager, Vermögensverwalter oder Vermögensberater, befassen sich täglich intensiv mit diesen Risiken. Sie können wertvolle Hilfe leisten, vorausgesetzt sie stellen die Risiken der Anleger in den Vordergrund, nicht ihr eigenes, ihr Karriererisiko.

Für mehr Ungewissheit bekommt man nicht unbedingt höhere Renditen.

Je ungewisser die zukünftige Entwicklung einer Kapitalanlage, desto volatiler ist ihr Preis.

Menschen verabscheuen Ungewissheit. Deshalb bezahlen sie gerne für Gewissheit zu viel und für Ungewissheit zu wenig.

Viele Experten lieben komplexe Modelle und genaue Zahlen, weil sie damit Kompetenz beweisen können. Obwohl sie Präzision nur suggerieren, und die gefährlichsten Risiken gar nicht messbar sind.

Mehr Information kann Ungewissheit nur begrenzt reduzieren. Noch mehr Information führt lediglich dazu, dass man sich seiner Entscheidung sicherer ist. Die Qualität der Entscheidung selbst ändert sich nicht nennenswert.

Menschen haben lieber irgendeine Erklärung, als gar keine. Börsenmedien verdienen damit ihr Geld. Viele andere Branchen auch.

Man kann Ungewissheit nicht beseitigen, man kann nur ihre Auswirkungen dosieren, oder transformieren.

Die Spannung zwischen Rendite und Ungewissheit steuert man am effektivsten mit Diversifikation.

Ungewissheit kann nur durch Zeit zur Gewissheit werden.

Den besten Anhaltspunkt dafür, wie sich Ungewissheiten zu Gewissheiten entwickeln, bietet die Vergangenheit (z.B. hier).

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